Christoph Europa 2.jpg
 
18.10.2019 Josef Hilleke für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt E-Mail

»Kreisumlage hat dramatische Folgen«

Vize-Bürgermeister übt scharfe Kritik während der Versammlung der Gesamtwehr


Siddinghausen(eb). Die Generalversammlung der Feuerwehr nutzen Kommunalvertreter in der Regel, um Danke zu sagen und Lob auszusprechen. Das tat Bürens stellvertretender Bürgermeister Christian Bambeck bei der Jahresversammlung der Bürener Gesamtwehr in Siddinghausen zwar auch, Bambeck ließ aber auch mächtig Dampf ab.

Im Zentrum seiner harschen Kritik stand die angekündigte Erhöhung der Kreisumlage. Die 11,6- prozentige Erhöhung habe für Büren dramatische Folgen und es drohe der Stadt an der Alme die kommunale Haushaltsicherung, sagte Bambeck.
»Wenn das kommt, dann sind wir selber nicht mehr Herr der Dinge. Dann kommen alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand oder werden gestrichen«, so Bambeck. Und weiter: »Der Kreis investiert lieber in eine neue Fahrzeugflotte, als bei
den Kommunen eine niedrige Kreisumlage einzufordern.«

Trotz der angespannten Haushaltslage werde die Stadt Büren weiter zu ihrer Wehr stehen. So seien jüngst mehr als 720.000 Euro in die Anschaffung neuer Fahrzeuge investiert worden sowie 90.00 Euro in die Ausrüstung. »Alle Ausgaben sind
dabei vom Rat einstimmig mitgetragen worden«, betonte der Stellvertreter Burkhard Schwuchows.

Investitionen seien auch weiter vorgesehen und notwendig. Im kommenden Jahr soll für 40.000 Euro ein Mannschaftstransportwagen
gekauft werden, und 60.000 Euro werden in die Ausrüstung investiert. Ein dicker Brocken stehe dann für 2021 an. Eine neue Drehleiter
für 720.000 Euro soll angeschafft werden.

Die Attacke Bambecks mit Blick auf die Kreisumlage wollte der stellvertretende Landrat Hans-Bernd Janzen in seinen Gruß- und Dankesworten nicht unkommentiert stehen lassen. Es sei keineswegs so, dass sich der Kreis Paderborn das Geld nur so von den Kommunen abhole, um es nach Gutdünken zu verwenden.

Der Kreis habe viele Pflichtaufgaben zu erfüllen, wobei die Kosten für Sozialleistungen einen großen Teil einnähmen,
sagte Janzen, der auch daran erinnerte, dass viel Geld an die Menschen und die Kommunen im Kreis zurückfließe – auch für die
Sicherheit der Menschen.

In den weiteren Grußworten lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister Christoph Müller die gute Zusammenarbeit der Wehren im Kreisgebiet, wobei er das Zusammenwirken der Feuerwehren Wewelsburg und Fürstenberg im Bereich Gefahrenabwehr
besonders hervorhob.

Einen ausführlichen Jahresbericht legte Stadtbrandmeister Andreas Müller vor. Er berichtete von einer weiteren Verbesserung der Ausrückzeiten. In fast 74 Prozent aller Einsätze waren die Wehren in einer Zeit von bis zu vier Minuten ausgerückt.
In mehr als 76 Prozent seien die Einsatzkräfte innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort gewesen. 176 Einsätze hatte Müller
auf dem Zettel, 160 Mal waren es Brandeinsätze und 53 Mal Technische Hilfeleistungen. Erfreulich sei es, dass es wieder mehr Atemschutzträger gebe, die Jugendwehr mit 70 Mitgliedern, davon 13 Mädchen, gut besetzt sei und Ausrüstung sowie
Fahrzeuge weiterhin in gutem Zustand seien, sagte Andreas Müller. Insgesamt hat die Bürener Feuerwehr derzeit 677 Mitglieder,
wovon 374 der aktiven Wehr angehören.

Befördert wurden während der Versammlung zum Unterbrandmeister Andrea Nötzelmann aus Hegensdorf, Daniel Aust aus Büren
und Julian Berkemeier aus Wewelsburg; zum Brandmeister Philipp Weinkopf (Weine) und Patrick Finke (Harth);
zum Oberbrandmeister Lukas Duscha (Steinhausen), Thomas Schulte und Sebastian Wieseler (beide Hegensdorf) sowie Arwed Suermann (Ahden); zum Hauptbrandmeister: Benjamin Büngeler und Johannes Büngeler (beide Siddinghausen);
zum Brandinspektor Andreas Lütkemeier (Wewelsburg).

Aus dem Dienst verabschiedet wurden Christoph Steven (Weine), Detlef Hammerschmidt (Harth), Christian Bentler und Sebastian Finke (beide Ahden), Christoph Salmen (LZF Zug 2), Dominik Stallmeister (LTF 2) und Lukas Duscha (JFW).
In neue Positionen gestellt wurden Hendrik Steven (stellvertretender Löschgruppenführer Weine), Christian Finke (Löschgruppenführer Ahden), Christian Bentler (stellvertretender Löschgruppenführer Ahden), Dominik Stallmeister (Löschzugführer Zug 2),
Christoph Salmen (stellvertretender Löschzugführer 2) und Matthias Kersting (stellvertretender Löschzugführer 2).

Schließlich standen Ehrungen auf der Tagesordnung. Seit 60 Jahren gehören Karl Kaup, Friedrich Berlage, Hermann Haneke (alle Brenken), Josef Hilleke (Wewelsburg) und Konrad Stallmeister (Harth) der Feuerwehr an. Klaus Keiter (Harth), Wilhelm Ahlers (Brenken), Wilhelm Kluthe, Werner Happe, Bernhard Schütte, Klaus Peter Wolff, Werner Münster (alle Büren) und Johannes Steven (Weine) wurden für 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
35 Jahre sind Manfred Hesse, Hubertus Hüser, Johannes-Werner Münster, Karl Münster und Hans-Werner Luckey (alle Weiberg) dabei.
Ein Vierteljahrhundert gehören Charsten Spottke, (Ahden), Dietmar Görsmeier (Steinhausen), Christian Bunse (Harth), Andreas Peitz (Steinhausen), Josef Rehmann, Hubert Jungmann (beide Weine), Christoph Mollemeier, Bernd Schröder (beide Wewelsburg),
Norbert Kleine (Büren), Peter Hönemann und Bernfried Schulte (beide Brenken) der Feuerwehr an.



Während der Generalversammlung der Bürener Gesamtwehr wurden Kameraden für 50- und 60-jährige Zugehörigkeit zur Wehr ausgezeichnet.
Christiam Bambeck (Zweiter von rechts) hatte zuvor scharfe Kritik an der Erhöhung der Kreisumlage geübt.




Quelle & Foto: Westfälisches Volksblatt von Johannes Büttner